Die Integrative Pflegeklasse nach dem Stuttgarter Modell© (IPA1) hat gemeinsam mit zwei Lehrenden der AGP am virtuellen Kongress „Junge Pflege 2021“ teilgenommen.
Gemeinsam wurde es sich vor den Bildschirmen gemütlich gemacht. Mit leckerem Essen sowie heißem Kaffee und Tee, startete die Veranstaltung um 9 Uhr, eröffnet durch eine Ansprache von Fr. Christel Bienstein. Es wurde deutlich hervorgehoben, dass die Pflege mehr gehört werden muss und dringend beruflichen Nachwuchs benötigt.
In Deutschland liegt der Versorgungsschlüssel derzeit bei 13,5 Patienten pro Pflegekraft. In der Schweiz sind es hingegen 6 und in den skandinavischen Ländern sogar nur 3 Patienten pro Pflegekraft. Die Covid-19 Pandemie hatte ebenfalls prägnante Nachwirkungen für Auszubildende in der Pflege. Es startete eine Diskussion über Ängste während des Einsatzes auf Intensivstationen oder die Bedenken das Ausbildungsziel zu erreichen, da in einigen Bundesländern der theoretische Unterricht unterbrochen wurde, um in der Akutversorgung mitzuhelfen.
Im Anschluss an diesem Erfahrungsaustausch schloss sich ein Beitrag der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) an. Es gab hilfreiche Tipps über Verhaltensweisen und Meldevorgaben bei einer Covid-19 Infektion, inklusive der Information, dass Covid-19 als Berufserkrankung anerkannt ist. Nach einer kurzen Pause, wurde aufmerksam der Beitrag zum Thema „Pflege und Rassismus“ verfolgt. Exemplarisch zu nennen ist die Rassialisierung in der Gesundheitsversorgung, z.B. people of color (POC) 10% weniger Schmerzmittelgabe erhielten bei metastasierenden Tumoren, als andere Bevölkerungsmitglieder. Rassismus bedeutet Diskriminierung und diese findet überall statt, sowohl institutionell, strukturell als auch im Alltag, in jeglicher Art und Weise. In der Pflege findet Rassismus meist in subtiler Form, z.B. Verweigerung von Behandlung oder längere Wartezeiten. Auch vermeintlich „positiv“ gemeinter Rassismus ist und bleibt eine Abwertung. Der Beitragsabschluss beinhaltete eine klare Bitte an das Publikum, u.a. eine feste Stellung zu beziehen und sich gegen Diskriminierung und Rassismus zu wehren oder andere davor zu schützen.
Nach der Mittagspause wurden noch Beiträge zu den Thematiken „Rechte von Auszubildenden, besonders währende der Covid-19- Pandemie“, „Langzeitversorgung Krebserkrankungen bei Kindern“ und die Vorstellung des Deutschen Krebsregisters. Rundum war es für alle ein gelungener Tag, mit viel neuem, fachlichem Wissen und virtuellem Austausch.
Anja Roewer & Christin Voß
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